Ein Interview zur
Pogromnacht
Befragung über die Pogromnacht
1938
1. Frage:
„Wie alt waren Sie, als die Reichspogromnacht stattfand?“
Antwort: „Zu diesem Zeitpunkt war
ich 14 Jahre alt.“
2. Frage:
„Wie haben Sie die Reichpogromnacht erlebt?“
Antwort: „Wir haben es immer nur
klirren gehört. Wir guckten auch nicht nach, was da los war, weil
wir so müde von der Arbeit waren.“
3. Frage: „Haben Sie Angst gehabt?“
Antwort: „Nein, wir wussten
ja nicht was los war.“
4. Frage:
„Was halten sie von der Reichspogromnacht?“
Antwort: „So was wie die Reichspogromnacht
war nicht in Ordnung. Beim Anzünden der Synagogen hätte auch
Schlimmeres passieren können, wie z.B. dass das Feuer auf unsere
Häuser übergriff."
5. Frage:
„Haben Sie mitgeholfen beim Anzünden der Synagogen?“
Antwort: „Zu diesem Zeitpunkt habe
ich schon geschlafen. Außerdem war ich zu diesem Zeitpunkt in der
Lehre. Ich kam erst ein Jahr später zum Militär.“
6. Frage: „War es Ihrer Ansicht nach
gerechtfertigt, dass man den Juden alles wegbrannte und kaputt schlug?
Antwort: „Nein, das war natürlich
nicht gerechtfertigt. Die anderen Juden konnten da ja nichts dafür,
dass ein Jude einen Deutschen umbrachte.“
7. Frage: „Was dachten die anderen Leute
aus ihrer Umgebung über die Reichspogromnacht?“
Antwort: „Keinem anständigen
und gläubigen Christ war es recht, dass man so was machte.“
8. Frage:
„Was halten sie von deutschen Juden?“
Antwort: „Juden waren auch nur Menschen.
Immerhin haben sie im 1.Weltkrieg für Deutschland gekämpft. Außerdem
konnte man bei Juden billig einkaufen. Die Juden waren alle Geschäftsleute,
weil sie etwas anderes kaum werden
durften. Aber später wurden
die Läden von SA Soldaten bewacht und man konnte nicht mehr dort einkaufen
gehen.“
9. Frage:
„Glauben Sie, dass so was heute wieder passieren kann?“
Antwort: „Zum Teil ist ja auf der
ganzen Welt Krieg. Meiner Ansicht nach kann so etwas wie die Reichspogromnacht
von den Deutschen ausgehend nicht mehr geschehen.“
Thorsten Räther, Klasse 9a
Kommentar:
Viele ältere Menschen, die die
Zeit damals miterlebt haben, äußern sich so oder ähnlich,
wenn man sie befragt. Kaum jemand war dabei oder hat etwas gesehen oder
hat den Juden geholfen.
Wenn sich heute so etwas wiederholen
sollten, dann müssten wir alle einschreiten.