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ANNE FRANK - das Mädchen auf dem Bild
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Den Kindern der Anne-Frank-Schule in Bergen/Kreis Celle gewidmet
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Ein Portrait für Anne Frank (c) Heide Kramer)
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10 Jahre Anne-Frank-Schule Bergen/Kreis Celle in Niedersachsen
(Feierstunde am 23. Februar 1996)
(c)Heide Kramer
beim Vortrag "Anne Frank - das Mädchen auf dem Bild, Februar 1996"
Liebe Schülerinnen und Schüler,
sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe mir gedacht, die Symbolfigur Anne Frank auf meinem Bild zur Person Anne werden zu lassen.
Vielleicht hat ihr Vater Otto sie gerade an ihrem 13. Geburtstag ebenfalls so gesehen wie sie charakterisiert wurde, wie sie sich selber später charakterisierte und wie ich sie mir dann vorstellte: als einen Menschen mit einer glücklichen Natur, viel Fröhlichkeit, Stärke und Liebe. Eine starke Kinderpersönlichkeit!
Nach 1945 diskutierten Zeitzeugen mit Otto Frank über Annes Augenfarbe. Annes Vater glaubte, seine Tochter habe helle Augen gehabt. Miep Gies weiß das in ihrem Bericht "Meine Zeit mit Anne Frank" präzise zu sagen: Anne hatte graugrüne Augen mit grünen Sprenkeln. Sie hatte wache, große, etwas tiefliegende Augen, die auf den uns bekannten Fotos umschattet wirken. - "Katzenaugen", - wie andere wiederum meinten. Aber Anne hatte einen lachenden offenen Blick, und Katzenaugen sind doch eher verschlossen.
Eine Zeitzeugin1 aus Ernst Schnabels Dokumentation2 erzählte, während eines
Nachmittagskaffees, zu dem Anne Frank eingeladen wurde, starrte Anne lange den Hausherrn3 an, um dann plötzlich quer über den Tisch hinweg zu sagen: "Sie haben ja Katzenaugen!" -
Die Familie Frank war als Katzenliebhaber bekannt, wohl daher die Katzen-Verbindungen der Zeitzeugen. Schließlich gab es ja in Annes Leben die Katze
"Moortje", im Hinterhaus in der Prinsengracht den Lagerkater
"Moffi" und Peters "Mouchi".
Wir sehen hier Anne im weißen Licht. Sie ist aus der Dunkelheit ins Helle getreten und über ihren Tod hinaus lebendig geblieben.
Die blaue Farbe verweist auf ihr "kleines Himmelreich". Anne schuf sich gerade im Hinterhaus eine "Nische" und erhielt sich dieses Eigenleben bis zuletzt. Dazu gehören die Liebe zu Peter van
Daan, die Liebe zur Natur ("Solange ich das noch sehen kann, den blauen Himmel...die Natur...darf ich nicht traurig sein".), ihre Pläne und Träume für "nach dem Krieg", Optimismus, der Glaube an Gott und das Gute im Menschen.
Ich habe das Tagebuch im Jugendlichenalter gelesen. Zu einem Zeitpunkt, als es noch kein Selbstverständnis war, über Anne Frank zu sprechen, geschweige denn, sie im Unterricht zu thematisieren. Ich war so begeistert, wie man es nur als
Jugendliche(r) sein kann. Durch Anne wurde ich interessiert am 'Thema Faschismus', Anne Frank hat mir Türen geöffnet. Zudem gab es viele Parallelen zu ihr.
Das Original des Bildes, es ist ein Ölbild, widmete ich Frau Miep und Herrn Jan Gies in Amsterdam. Frau Miep schrieb mir: "Mein Mann und ich sind von dieser Geste sehr getroffen. Wer sind wir, dass wir so geehrt werden, - nur ganz einfache Menschen, die in schlechten Zeiten ihre Pflicht am Nächsten getan haben. Aber wir hätten viel mehr tun müssen, um der Familie Frank zu helfen, als sie im Stich zu lassen. Das ist der Grund, weshalb ich mich nicht als Heldin sehe". -
Ich denke, hier kann ich ein Zitat aus Annes Tagebuch entgegenhalten und damit zum Ende kommen. Anne schreibt: "Unsere Helfer beweisen ihren Heldenmut in ihrer Fröhlichkeit und Liebe". -
Vielen Dank!
(Aktualisierte Fassung vom 20. November 2001. (c)Heide Kramer, Hannover/Deutschland.
1 Gertrud Naumann, heute Frau Trenz, bis 1933 Nachbarskind der Familie Frank in Frankfurt am Main.
2 (c) Ernst Schnabel: "Anne Frank - Spur eines Kindes" (im Vortrag unerwähnt).
3 Es handelte sich um Gertrud Naumanns Vater. Die Familien Naumann und Frank pflegten in Frankfurt sehr enge nachbarschaftliche Kontakte miteinander bis zur Emigration der Franks in die Niederlande/Amsterdam im Jahre 1933. Zu diesem Zeitpunkt waren Margot Frank sieben, ihre Schwester Anne vier, die oben genannte Gertrud 12 Jahre alt. Die Verbindung zwischen den Familien riss jedoch trotz der räumlichen Trennung nicht ab. Dieses geschah zwangsläufig erst, als sich die Franks zum "Untertauchen" in die Amsterdamer Prinsengracht 263 entschließen mussten. Nach 1945 nahm Otto Frank in Deutschland sofort die Verbindung zu Gertrud wieder auf.
- Margot und Anne Frank in Auschwitz
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- Die Familie Frank wird am 4. August 1944 gemeinsam mit den vier anderen
Mitbewohnern aus dem Versteck der Amsterdamer Prinsengracht verhaftet. Die Menschen geraten zunächst in das Amsterdamer Gestapo-Gefängnis und von
dort in das Durchgangslager Westerbork.
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- Am 3. September 1944 erfolgt von
Westerbork aus die Deportation der acht Untergetauchten mit dem letzten Transport nach Auschwitz-Birkenau, wo Margot und Anne mit ihrer Mutter
Edith verbleiben.
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"Tore zur Hölle - Auschwitz im Oktober 1997"
(c) Collage (hier: stark verkleinert) von Heide Kramer, Hannover.
- Ende Oktober 1944 werden die Schwestern in das deutsche Konzentrationslager Bergen-Belsen überstellt. Die Mutter Edith bleibt allein in Auschwitz-Birkenau zurück und stirbt hier unter bisher ungeklärten Umständen am 6. Januar 1945. Vater Otto Frank, unmittelbar nach der Ankunft in Auschwitz-Birkenau von seiner Familie getrennt, überlebt als einziger der Familie. Er wird am 27. Januar 1945 in Auschwitz von der Roten Armee befreit.
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- KL
Auschwitz I, Bleistiftzeichnung von Heide Kramer, entstanden bei einer
Exkursion mit der Arbeitsgemeinschaft Bergen-Belsen im Oktober 1997. Die
hannoveraner Künstlerin ist in der Gedenkstättenarbeit engagiert; für ein
Faltblatt der Mahn- und Gedenkstätte der Konzentrationslager im Schloss
Lichtenburg 1933 – 1939 hat sie unlängst die Titelseite entworfen und das
Layout gestaltet.
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Bergen-Belsen ist die
letzte schreckliche Station der Mädchen Frank. Im März 1945 verhungern sie
unter den unmenschlichen Bedingungen der KZ-Haft.
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Gedenkstein
für Margot und Anne Frank in Bergen-Belsen
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(c) Zeichnung von Heide Kramer, Hannover Der
in der Schweiz lebende Cousin der Schwestern, Buddy Elias, hat anlässlich des
70. Geburtstags von Anne Frank am 12. Juni 1999 den Gedenkstein errichten
lassen. Die abgebildete Bleistiftzeichnung dieses Mahnmals fertigte die
Hannoveraner Künstlerin Heide Kramer, die sich seit längerem mit Anne Frank
beschäftigt. So hat sie zwischen 1990 und 1999 eine Reihe von Aquarellen,
Zeichnungen und Collagen gefertigt, die Stationen des Lebens- und Leidensweges
von Anne Frank und ihrer Familie illustrieren. Das Original der abgebildeten
Arbeiten hat Heide Kramer an Buddy Elias übergeben. Gedenkstein
für Margot und Anne Frank (pdf)
Anlässlich
des 70. Geburtstages von Anne Frank am 12. Juni 1999 hat Herr Buddy Elias,
wohnhaft in Basel/Schweiz, auf dem Gelände der Gedenkstätte Bergen-Belsen
einen Gedenkstein für seine Cousinen Margot und Anne Frank
setzen lassen (schwarzer Granit). Diesen Stein hat Frau Kramer am 1. September
1999 "vor Ort" gezeichnet und das Original (eine Bleistiftzeichnung)
Herrn Elias geschenkt. Das Bild kann aufgerufen werden (auf Seite 20 der
Zeitung) unter dem o.g. Link
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Das jüdische Mahnmal in
Bergen-Belsen
Ein Ort zum Nachdenken
Meine Bleistift-Impression vom Jüdischen Mahnmal in
Bergen-Belsen entstand am
6. August 2002. Die stille Arbeit auf dem Gelände war mir ein sehr persönlicher
Auftrag.
Jüdisches Mahnmal in Bergen-Belsen
(Kolorierte Bleistiftzeichnung von (c)Heide Kramer, 6. August 2002)
Nach der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen am 15. April 1945
durch die Britische Armee errichteten Überlebende des Terrors am 15. April 1946
das jüdische Mahnmal. Es befindet sich in der heutigen Außenanlage der
Gedenkstätte. Das Monument wurde durch ein schmales Relief ausgestaltet.
Abgeknickte Bäume symbolisieren den gewaltsamen Tod.
Die englischsprachige Inschrift lautet:
ISRAEL AND THE WORLD SHALL REMEMBER
THIRTY THOUSAND JEWS
EXTERMINATED IN THE CONCENTRATION CAMP
OF BERGEN-BELSEN
AT THE HANDS OF THE MURDEROUS NAZIS
EARTH CONCEAL THE BLOOD
SHED ON THEE!
(Erde, verdecke nicht das hier vergossene Blut )
- nach Hiob -
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FIRST ANNIVERSARY OF LIBERATION
15 th April 1945
(15 th Nissan 5706)
CENTRAL JEWISH COMMITTEE
BRITISH ZONE
((c)Heide Kramer, Hannover, September 2002)
Gedenkstein für Anne Frank in Burg bei Magdeburg (Sachsen-Anhalt)
Im Juli 2000 wurde ich auf einen alten jüdischen Friedhof in Burg bei Magdeburg in Sachsen-Anhalt aufmerksam gemacht, dessen Existenz bis in das Jahr 1770 zurückgeht. Seine Grundbausubstanz blieb erhalten. Das 1760 qm
große Friedhofsgelände mit ca. 50 Grabsteinen (wobei der älteste die Jahreszahl 1838 trägt) überstand die Verbrechen des Naziterrors. Das Gebiet liegt eingefriedet auf einer Anhöhe dicht an der Verkehrsstraße
und steht heute unter unter Denkmalschutz. Die liebevolle jahrzehntelange Bewirtschaftung des Besitzers einer benachbarten Gärtnerei (Herr
Mittendorf) verhinderte den Verfall des Geländes.
Besonders beeindruckend war für mich die Information, dass jener alte jüdische Friedhof einen Gedenkstein für Anne Frank aufweist. Anlass für mich, die Stätte unmittelbar aufzusuchen und den Stein in meine künstlerischen Recherchen einzubeziehen. Die dort entstandene Tuschzeichnung überließ ich inzwischen Herrn Buddy Elias .
Meiner Bitte, diesen Gedenkstein für Anne Frank "vor Ort" zeichnen zu
dürfen, stand Herr Mittendorf sehr offen gegenüber. Er ermöglichte mir den Zugang zu dem ständig verschlossen gehaltenen Territorium. Durch Herrn
Mittendorf erlebte ich außerdem eine individuelle einfühlsame Beschreibung dieser Stätte, was mir unvergessen bleiben wird.
In dem Zusammenhang wurde ich gewahr, dass die Evangelische Kirchengemeinde "Unsere Lieben Frauen" in Burg bei Magdeburg (seinerzeit Deutsche Demokratische Republik) ca. Anfang der 60-er Jahre dieses Denkmal zu Ehren von Anne Frank errichten ließ.
"Jüdischer Friedhof in Burg bei
Magdeburg/Sachsen-Anhalt - Gedenkstein für Anne Frank"
(c) Kolorierte Bleistiftzeichnung von Heide Kramer, Hannover
Die Inschrift des schlichten Gedenksteines aus unbehauenem rotem Granit lautet:
Anne Frank
geb. 12. Juni 1929
gest. März 1945
Trotz allem hoffe ich -
Weil ich an das Gute
Im Menschen glaube
Wer
mehr über die Künstlerin und Freundin von Hannah Gosslar erfahren möchte,
kann sich auch persönlich an Frau Kramer im Forum
wenden.
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